Männerchor Hochfirst Titisee-Neustadt   Singen macht Freu(n)de
 

Rückblick auf das Jahr 2000
Land ehrt den "Seppi"

Die Ehrennadel für Löffler
TITISEE-NEUSTADT. In die "Bergweihnacht" eingebunden war die Ehrung des langjährigen Chormitglieds Arnold Löffler, besser bekannt als "Seppi" Löffler, durch Bürgermeister Martin Lindler.
Im Jahre 1972 trat Löffler als aktiver Sänger dem Chor bei. Bis heute ist er tragende Stütze in den Reihen des ersten Tenors, betätigt sich auch wie in diesem Konzert am Keybord und wurde 1975 zum Schriftführer gewählt, ein Amt, das er zehn Jahre ausübte. 1985 wurde Löffler zum Vorsitzenden gewählt, so dass er nunmehr auf 25 Jahre Vorstandstätigkeit blicken kann. Seit 1991 leitet er auch den Vorsitz des Arbeitskreises der kulturellen Vereine in Titisee-Neustadt. Unter seiner Amtszeit hat der Männergesangverein Hochfirst dazu beigetragen, dass der Chorgesang an Wertschätzung gewonnen hat. Zahlreiche Verdienste und das unermüdliche Wirken im Ehrenamt tragen dazu bei, dass Löffler mit der Silbernen Ehrennadel mit Urkunde des Landes ausgezeichnet wurde.
Lindler würdigte nicht nur die Verdienste des Geehrten, sondern auch die des ganzen Vereins als Kulturträger der Stadt. Ein Chor verstehe es, mit seinen Liedern Gefühle anzusprechen. Dies sei wichtig in einer Zeit, in der immer mehr Hektik und Rationalität das Leben bestimmen. Ingeborg Weh (BZ 19.12.2000)


Samstag, 25. März 2000
Artikel vom 28.03.2000
Jahreskonzert "Konzert 2000"
Volles Haus für die "Hochfirst"-Sänger
Konzert mit buntem Melodienreigen quer durch alle Stilrichtungen/
Mit Gästen aus der Schweiz auf der Bühne des Kurhauses

"Wir laden gerne Gäste ein". Dieser Einladung aus Johann Strauß' Operette "Die Fledermaus" waren so viele Liebhaber des Gesangs gefolgt, dass im großen Saal des Kurhauses am Titisee kein Sitzplatz mehr frei war. Der Männerchor Hochfirst unter Leitung von Robert Mayr hatte für sein Konzert am Samstag ein abwechslungsreiches unterhaltsames Programm zusammengestellt, in dem verschiedene Besetzungen sowie mehrere Solisten in unterschiedlichen Stilrichtungen gehört und erlebt werden konnten.
Bei den ersten drei Stücken (neben dem eingangs erwähnten erklangen von Strauß noch: Die Fledermaus, Potpourri für Männerchor sowie Wienerwalzerklänge aus "Wiener Blut") wurde der Chor von einer Bläsergruppe der Jugendkapelle der Stadtmusik engagiert und sicher begleitet. Die Bläsersätze hatte Robert Mayr selber arrangiert, sie waren leicht, durchsichtig angelegt und unterstützten die gut artikulierenden Sänger behutsam. Lothar Kleiser brachte mit seinem Solo (Trinke Liebchen, Trinke schnell) große Liebe zum Gesang, natürliche unaffektierte Darstellung mit seiner offenen runden Stimme auf die Bühne. In "Wiener Blut" gelang dem Chor schwingender Walzerrhythmus, differenzierte Dynamik und Begeisterung im Ausdruck.
Nina Kleiser, die junge Sopranistin, Schülerin der Gesangklasse Monika Wiech in der Jugendmusikschule Hochschwarzwald, interpretierte drei anspruchvolle Werke, am Flügel einfühlsam und stilistisch sicher von Martin Müller (ebenfalls Pädagoge an der Jugendmusikschule) begleitet. In "Tu la mia stella sei" von Händel zeigte die Sängerin ihre gut geführte, runde Stimme mit schönem Timbre und Gespür für Gestaltung barocker Gesangswerke. "Quel quardo il cavaliere", ein sehr anspruchsvolles Werk von Donizetti, gelang ihr mit großer Spannung und strahlender freier Höhe. Charmant und geistreich die Arietta "Kommt ein schlanker Bursch gegangen" aus Webers "Freischütz". Ein hoffnungsvolles Talent!


Stehende Ovationen des Publikums für Roland Knauß
Alfred Bucherer sang "Immer nur Lächeln, Immer vergnügt" von Franz Lehàr, engagiert, und deutlich, ein wirklich begeisterter und fühlender Musikliebhaber, das merkt man ihm an. Witz und Einfühlungsvermögen in die Welt des jüdischen Humors zeigte Lothar Kleiser, der vollkostümiert auf der Bühne dem Publikum "ausmalte", was den wäre: "Wenn ich einmal reich wär", um am Ende ein wenig betrübt, jedoch sein Schicksal hinnehmend mit seiner Milchkanne wieder abwanderte (aus dem Musical "Anatevka"). Beide wurden stilsicher und aufmerksam von Hans-Martin Köhler am Flügel begleitet.
Nach der Pause stellte ein kleines Ensemble des Männergesangvereins Hochfirst zum ersten neu Erprobtes vor: In Anklang an die Comedian Harmonists drei Stück, "Liebling, mein Herz lässt dich grüßen", "Ich küsse Ihre Hand, Madame" und "Oh, Donna Clara". Dabei brachten die Herren in Frack und Zylinder immer wieder den Humor, Witz und sympathischen Schmalz dieser Jahrhundertohrwürmer rüber.
In den nächsten Beiträgen entfachte Seppi Löffler mit dem Keyboard einen Orchestersound, von dem sich der Chor sicher und gern tragen ließ. So bekannte Titel wie "Musik liegt in der Luft", "Guantanamera", "Gitarren klingen leise" sowie "La Cucaracha", von Robert Mayr temperamentvoll dirigiert und seinen Mannen ebenso engagiert gesungen, belohnte das Publikum mit viel Beifall.
Als "Ein Lied für Roland Kanuß" durfte man den nächsten Titel "Habt Dank Ihr Freunde" von Otto Groll verstehen: Der langjährige Klavierbegleiter verabschiedete sich nach, wie man ausgerechnet hatte, rund 3500 Stunden Betreuung des Chores. Dieser bedankte sich, indem er seinem Pianisten gesanglich gefühlvoll folgte, der Vorstand überreichte Blumen, das Publikum erhob sich zu stehenden Ovationen.
Das letzte Programmstück "Der neue Zapfenstreich" von Martin Möckli, gestaltete der Männerchor Hochfirst mit Gästen, die spontan ohne Probe, auf die Bühne gebeten wurden, dem Männerchor Sängerbund aus Killwangen (Schweiz). Ein gelungener Abend für Stimmen mit internationalen Akteuren und Werken.
Harald Westphal